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Rückblick auf den Vortrag „Die Psychologie des Tiereessens“ von Tamara Pfeiler

Am Donnerstag, den 3.11, durften wir Dipl.-Psych. Tamara Pfeiler bei uns in Osnabrück begrüßen. Sie referierte 60 Minuten über das Thema: „Wen streicheln, wen essen?“ und befasste sich anschließend mit Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum.
Wir freuen uns, dass über 120 Menschen zu unserer Veranstaltung im EW-Gebäude erschienen und somit ihr Interesse an dem Thema bekundeten.

Frau Pfeiler leitete ihren Vortrag mit mehreren Fragen an das Plenum ein. So verblüffte sie durch die Darstellung der Anzahl von 124.000 getöteten Nutztieren (ohne Meerestiere) weltweit pro Minute.
Des Weiteren zeigte sie während ihres Vortrags das Gewaltparadox auf. Dies beschreibt den inneren Widerspruch der Gewalt gegen Tiere und der Empathiefähigkeit des Menschen, welche grundsätzlich vorhanden ist. Jedoch gibt es hier ein dominantes Überzeugungssystem, den Karnismus. Dieses System formt Gesetze, Einstellungen, Normen und unser Verhalten und spielt eine wesentliche Rolle bei der Sozialisation in unserer Gesellschaft.
Wen wir streicheln und wen wir essen, wird laut Pfeiler unter anderem von den Tieren zugeschriebenen geistigen Fähigkeiten und der Fähigkeit Schmerz zu empfinden, bestimmt. Je höher die geistigen Fähigkeiten sind, die dem Tier zugeschrieben werden, desto geringer wird die Essbarkeit des Tieres eingeschätzt und der Ekel vor dem Verzehr des Fleisches steigt.
Die psychologischen Lösungen des Fleischparadox/Gewaltparadox sieht Frau Pfeiler in einem moralischen Disengagement. So sorgt eine verzerrte Wahrnehmung von Fleisch, die Abwertung von Tieren, das Empathieempfinden, persönliche Überzeugung und Karnismus als Ausweg aus dem Paradox.

Wir bedanken uns herzlichst bei der Referentin und dem Plenum für den interessanten Abend und freuen uns euch bald auf einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.